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Kompetenzerweiterung in der Kinder- und Jugendhilfe

Von Dezember 2015 bis März 2016 haben burgenländische Sozialarbeiterinnen und Psychologinnen im Zuge des Lehrgangs „Erfolgreiche Gesprächsführung mit Kindern“ vertiefendes Know-how im richtigen Umgang und der zielführenden Kommunikation mit Kindern und Jugendlichen erworben. Denn die Kommunikation mit jungen Menschen erfordert neben der fachlichen Kompetenz auch ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und eine dem jeweiligen Alter des Kindes angepasste, verständliche Sprache. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung gratulierte LAbg. Günter Kovacs den Teilnehmerinnen persönlich zur erfolgreichen Absolvierung und unterstrich damit nochmals die Wichtigkeit und Notwendigkeit von bestens ausgebildeten Sozialarbeiterinnen und Psychologinnen im Burgenland.

Mit der Einführung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes 2013 wurden langjährige fachliche Forderungen der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe für die praktische Kinderschutzarbeit, wie z.B. das Vier-Augen-Prinzip, die Gefährdungsabklärung, die Hilfeplanung, die Stärkung der Kinderrechte und die Beteiligung von Kindern und Eltern, neu geregelt. „Die gesellschaftlichen Anforderungen erfordern einen großen Bedarf an gut ausgebildeten SozialarbeiterInnen und PsychologInnen. Gerade der Umgang und das Gespräch mit Kindern erfordert ein besonderes Fingerspitzengefühl. Mit dem erfolgreichen Abschluss des Lehrganges konnten die Teilnehmerinnen ihre Kompetenzen vertiefen und sind somit auf die oft herausfordernden Gespräche mit Kindern und Jugendlichen optimal vorbereitet“, so LAbg. Günter Kovacs.

Bereits in den Jahren 2014 und 2015 haben alle MitarbeiterInnen der burgenländischen „Jugendämter“ einen zehntägigen Lehrgang an der Akademie Burgenland absolviert, der zum Ziel hatte, die Kernkompetenzen der MitarbeiterInnen in spezifischen Handlungsfeldern der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe zu vertiefen und ihr Methodenfachwissen und die Handlungssicherheit zu erhöhen. Inhalte des Lehrganges waren rechtliche Grundlagen der Kinder- und Jugendhilfe, Gefährdungsabklärung und Risikoeinschätzung, Entwicklung von Kindern, Hilfeplanung und eine Einführung in die Grundlagen der Gesprächsführung im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe.

Aufbauend auf diesen „Kinder- und Jugendhilfelehrgang“ haben nun zwölf Sozialarbeiterinnen und Psychologinnen aus allen burgenländischen „Jugendämtern“ von Dezember 2015 bis März 2016 den vertiefenden fünftägigen Lehrgang „Erfolgreiche Gesprächsführung mit Kindern“ an der Akademie Burgenland absolviert. Inhalte des Lehrganges waren u. a. Erstgespräche mit Kindern und Jugendlichen, der Umgang mit unruhigen, ängstlichen Kindern, die Gesprächsführung mit aufgebrachten Personen und konfrontative Gespräche.

„Ziel des Seminars war es, die Teilnehmerinnen nicht nur theoretisch für die besonderen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zu sensibilisieren, sondern ihnen auch die Möglichkeit zur Erprobung und Selbstreflexion mit Hilfe von Videotrainings zu bieten“, erklärt Dr. Belinda Mikosz, Vortragende des Lehrgangs, und ergänzt: „Im Unterschied zu den Gesprächen mit Erwachsenen erfordert die Gesprächsführung mit Kindern und Jugendlichen besonderes Fingerspitzengefühl und Know-how, um ihnen in schwierigen Lebenssituationen Ängste und Sprachlosigkeit überwinden zu helfen.“

Mag. Sonja Windisch, Leiterin der Abteilung für Soziales, Gesundheit, Familie und Sport im Amt der Burgenländischen Landesregierung: „Die immer komplexer werdenden Beziehungsstrukturen fordern hohe fachliche Kompetenz und Sicherheit in der Gesprächsführung – vor allem mit Kindern und Jugendlichen. Daher begrüße und unterstütze ich diese Weiterbildungsmaßnahme, damit unsere SozialarbeiterInnen und PsychologInnen für diesen besonders heiklen Aufgabenbereich mit den verschiedenen Methoden zur erfolgreichen Gesprächsführung ausgestattet werden.“